Familientradition

Die Wurzeln der Familie Rosai entstammen einer Wanderzirkus-Dynastie, welche seit Generationen mit der Erfahrung im Betreiben von Zirkusunternehmen, sowie als Artisten, Dompteure und Clowns ihre Besucher in den Bann zogen. Diese Kunst das Publikum zu begeistern wurde seit über 200 Jahren von einer Generation an die Nächste weitergegeben.

Baldassare Rosai war das erste Familienmitglied, welches urkundlich erwähnt wurde und wie seine Frau Albina Lomballi aus der italienischen Stadt Florenz stammt. Seine Nachkommen verschlug es mit neuen Zirkus-Arenen um die halbe Welt.

So heiratete sein Sohn Torquato Alfredo Fortunato Rosai der 1857 in Florenz geboren wurde, die
11 Jahre jüngere italienische Artistin Matriona Timofezero Fomina in St. Petersburg Russland und dessen Sohn Eugen wurde 1885 sprichwörtlich auf den Straßen nach Moskau geboren.

Ottone Rosai

Eugens Cousin Ottone Rosai wurde ein sehr berühmter Künstler, welcher in seinen Kunstwerken gerne Artisten und Zirkuszelt darstellte. Auch heute noch sind seine Werke in italienischen Museen wie Rom, Mailand, Turin und Florenz, sowie in einigen öffentlichen Galerien zu bewundern und in privaten Sammlungen sehr geschätzt.

Sie wurden unter anderem im Palazzo Strozzi in Florenz, in der Galleria Civica von Bologna, in der Comune von Mailand, in London, Edinburg und Newcastle ausgestellt.


Ottone Rosai
Künstler aus Florenz
1895 - 1957

Der selbständige Direktor des Zirkus Rosai, Eugen Rosai bereiste im Laufe seines Lebens die ganze Welt. Er hatte Verträge mit Barnum, den Ringling-Brothers, mit Sarrasani und anderen Zirkusunternehmen.

Auch im Zirkus Ciniselly der 1877 erbaut wurde, trat Eugen Rosai mit einer damals sehr berühmten Dressur- und Reitertruppe auf. Der Zirkus Ciniselly wurde 1919 von der “Roten Armee” aufgelöst. Seinen damals größten Erfolg feierte er mit einem Auftritt beim “Russischen Zaren”.

Zirkus Ciniselly

Eugen und seiner Frau, Contessa Maria Angelini de Brivio, eine aus Italien abstammende Adlige, wurden Eltern von 6 Kindern,die ins Zirkusunternehmen hineinwuchsen und zum Teil auch Artisten und Dompteure wurden.

Julia, geboren 1907,
Nilda, geb. 1910,
Eugenia, geb. 1914,
Claudia, geb. 1917,
Elfriede, geb. 1920
und letztlich
Alfred Karl Max, geb. 1924,
der auch später den Zirkusbetrieb übernahm und weiterführte.

Zirkusaufbau in der Nachkriegszeit

 1946 gastierte der Zirkus auch im Wiener Prater.

Dort ist auch heute noch
die traditionsbewuste
Familie Rosai im wiener Zirkusmuseum mit mehreren Leihgaben vertreten.

Zirkusaufbau 1946

Im gleichen Jahr stellte Eugen Rosai sein Zirkusunternehmen und sein Wissen dem Regisseur Gesa von Cziffra, für die Dreharbeiten des Films „ Königin der Landstraße „ zur Verfügung.

Ein Leben im Zirkuszelt
Alfred und Eugen Rosai

Eugen Rosai und sein Sohn Alfred in ihrer liebsten Darstellung als Clowns

Alfred Rosai heiratete nach dem 2. Weltkrieg Mathilde Buchner aus Stockerau bei Wien, die Tochter einer Linzer Schaustellerfamilie.

Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor.
Alfred, Karl und Eduard Rosai.

Zirkusgastspiel
1947 in Bremen

Zirkus Rosai 1947

Die Zirkusära der Familie Rosai wurde 1952 beendet und die Familienmitglieder widmeten sich zunächst der Führung von Imbiss- und Festzeltbetrieben, anschließend konzentrierten sie sich auf das Betreiben von Fahrgeschäften.

In Museen von Florenz und Moskau sowie im bekannten Wiener Zirkusmuseum befinden sich noch heute Leihgaben der Traditionsfamilie.

1963 kam das erste Fahrgeschäft „Bossa Nova“, ein sensationelles Familien-Hochfahrgeschäft, dass in Holland als Hydraulik-Rundfahrgeschäft gebaut wurde, in den Besitz von Alfred Rosai sen.

Bossa Nova

Eduard Rosai erwarb 1976 das Fahrgeschäft „Calypso“. Dieses damalige exklusive Fahrgeschäft hatte eine erstklassige Dekoration der Fa. Beck, Heilbronn. Mit gebogenen Kunststoffblumen und Sternen verziert, glichen die Beleuchtungselemente in der Mitte und am Eingangsbereich einem Goldregen. Die Lackierung war damals schon bunt und effektvoll. 1980 wurde die „Calypso“ an die Fa. Bremer in Lüneburg verkauft.

Calypso

Im Anschluss kam die Großschaukel „Die Wikinger“ mit einem Ausschwungradius von 21 Metern aus der Zierer-Schmiede in den Besitz von Alfred Rosai und Partner Leonhard Winter. Dieses Geschäft betrieben die Partner 10 Jahre lang erfolgreich.

Die Wikinger

Zwischenzeitlich hatte Eduard Rosai einen „Allround“, welchen er aber nach einer Saison wieder verkaufte.

1981 ließ Eduard Rosai die „Zugspitzbahn“ auf einem 18 Meter langen Mittelbau mit klappbarem Dachstuhl auf zwei Säulen, von der Fa. Fähz neu konstruieren. Die Front und die Aufmachung dieses Fahrgeschäftes wurde bewusst winterlich gestaltet.
An der linken Seite war ein 12 Meter hoher Maibaum angebracht, die Gondeln waren flach und schnittig, sowie auf der Unterseite mit weiß-blauen bayerischen Rautenmustern verziert. Die Kasse und der Fahrerstand waren als Blockhäuser konstruiert. Diese Bahn wechselte 1984 in den Besitz der Fa. Eschenbacher, Heilsbronn.

Zugspitz Bahn

1982 wurde der „Fliegende Teppich“ über Umwege von der Oldenburger Schaustellerfamilie Ludewigt, die sich vorsorglich gleich mit mehreren Exemplaren dieser Art eindeckte, an die Kompagnons Alfred Rosai und Leonhard Winter ausgeliefert. Diese Anlage war über 20 Jahre im Besitz der Familie und regelmäßig auf dem Münchener Oktoberfest zu sehen.

Fliegender Teppich

1986 erwarb Eduard Rosai das Laufgeschäft „Show-Boat“, Fabrikat Dietz Ziegenhain, Baujahr 1982, von der Frankfurter Fa. Nickler-Müller. Im Laufe der Jahre ließ er dieses Geschäft dreimal komplett überarbeiten und mit sprechenden Frontfiguren ausstatten.
Der verrückte Missisippidampfer wechselte Ende 2001 in den Besitz der Fa. Brumbach, Neumarkt St.Veit und erfreut nach wie vor Jung und Alt.

Show Boat

Das Mondial Hochfahrgeschäft “NightFly” feierte seine Premiere 1995 in Deutschland.
Er ist eine wahrhaft sensationelle Attraktion mit einer Vielzahl von freien und angetriebenen Bewegungen. Es sind verschiedenartige Überschläge möglich, auf diese Art und Weise ist ein stets abwechslungsreiches Flugspektakel möglich, da die Überschläge so oftmals nicht erwartet werden. Insbesondere beim Fall nach
unten erlebt der Fahrgast sensationelle, noch nie erlebte Fahrgefühle.
Im Jahre 1996 waren mit dem NightFly, dem Newcomer und zuletzt dem Airwolf bereits drei Ausführungen dieses Geschäftes auf Deutschen Festplätzen unterwegs.
Eduard Rosai erwarb 1999 den „NightFly“ von der Fa. Kaiser. Dieses Sonderfahrgeschäft der Spitzenklasse war ein spektakuläres Karussell, welches sehr viele Freunde gefunden hat und überall wo es bisher stand für Aufmerksamkeit sorgte.
Anfang 2005 wechselte wieder sein Besitzer - der “NightFly” ist zur Zeit in Frankreich auf Tour.

Night Fly

Mit dem allseits bekannten Riesenrad "Circus Wheel" ist die Firma Rosai seit 2005 unterwegs. Das Riesenrad der Sonderklasse ist mit 24 Gondeln ausgestattet.

Mit diesem Riesenrad geht die Firma Rosai wieder dazu über, alle Festbesucher, Jung und Alt gleichermaßen zu erfreuen. Das Familiengeschäft fällt jedem gleich ins Auge und unterstreicht das Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit, dass so mancher Fahrgast in 38 Meter Höhe empfindet.

Noch größer - noch höher hinaus. Das gigantische "Bon Voyage" mit 45 Metern Höhe,
mit 30 Gondeln ausgestattet war von 2007 bis 2011 die größte Fahrattraktion der Firma Rosai.